Craniosacraltherapie bei Geburtstrauma: Wie sanfte Berührungen helfen, Heilung zu fördern
- laylamartinez55
- 22. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Die Geburt ist ein wunderbarer, aber auch intensiver Prozess, der sowohl für das Baby als auch die Mutter körperliche und emotionale Herausforderungen mit sich bringen kann. Manchmal können diese Herausforderungen in Form von Geburtstraumata auftreten – sei es durch eine schwierige Geburt, eine längere oder schmerzhaftere Entbindung oder sogar durch die Anwendung medizinischer Eingriffe wie Zangen oder Saugglocken. Doch was passiert, wenn diese traumatischen Erlebnisse im Körper und Geist zurück bleiben? Hier kommt die Craniosacraltherapie ins Spiel – eine sanfte und tief heilende Methode, die helfen kann, Geburtstraumata zu lindern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. In diesem Beitrag möchte ich Dir näherbringen, wie Craniosacraltherapie bei Geburtstraumata wirken kann und was Du darüber wissen solltest.
Was ist Craniosacraltherapie?
Die Craniosacraltherapie (CST) ist eine ganzheitliche, manuelle Behandlungsmethode, die darauf abzielt, das Zentralenervensystem und die fliessenden Rhythmen des Körpers in Einklang zu bringen. Sie wurde in den 1970er Jahren von Dr. John Upledger entwickelt und basiert auf der Idee, dass der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen, wenn er in einem Zustand von Ruhe und Balance ist. Durch sehr sanfte, nicht-invasive Berührungen am Schädel, der Wirbelsäule und dem Kreuzbein wird die natürliche Bewegung der Cerebrospinalflüssigkeit (die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt) angeregt, was zu einer Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit führen soll.
Die Craniosacraltherapie wird nicht nur zur Behandlung von Schmerzen und Verspannungen verwendet, sondern auch bei emotionalen Traumata und tief sitzenden Blockaden, die sich im Körper manifestieren können.
Wie kann Craniosacraltherapie bei Geburtstrauma helfen?
Ein Geburtstrauma kann sich auf viele Arten manifestieren. Für das Baby bedeutet es oft, dass körperliche und emotionale Spannungen im Körper zurückbleiben, die durch den Druck während der Geburt, den Verlauf der Entbindung oder durch Komplikationen entstehen können. Ein Trauma kann sich auch auf das Nervensystem auswirken, was zu langfristigen Beschwerden führen kann, wie zum Beispiel:
Verspannungen im Nacken, Rücken und Kieferbereich
Schwierigkeiten beim Saugen oder Stillen
Schlafprobleme oder Unruhe
Kiefergelenkserkrankungen (insbesondere bei der Anwendung von Saugglocke oder Zange)
Verzögerungen in der Entwicklung
Für Mütter kann ein Geburtstrauma nicht nur körperliche Auswirkungen haben, sondern auch tiefe emotionale Narben hinterlassen, wie zum Beispiel Angst, Traurigkeit oder Gefühle von Kontrollverlust. Craniosacraltherapie kann in diesem Kontext eine äusserst sanfte Methode sein, um sowohl körperliche als auch emotionale Blockaden zu lösen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Die Wirkung von Craniosacraltherapie auf das Nervensystem
Ein wichtiges Ziel der Craniosacraltherapie ist es, das autonome Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen. Gerade nach einem Geburtstrauma ist das Nervensystem oft stark beansprucht. Ein Trauma kann das sympathische Nervensystem aktivieren (der Teil des Nervensystems, der für die Kampf-oder-Flucht-Reaktionen zuständig ist), was zu anhaltender Anspannung, Stress und sogar zu posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) führen kann. Durch gezielte Behandlungen wird das parasympathische Nervensystem angeregt, das für Entspannung und Heilung verantwortlich ist.
Dies hat mehrere Vorteile:
Reduzierung von Stress und Angst
Beruhigung des Nervensystems
Förderung der körperlichen Entspannung
Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Wie Craniosacraltherapie bei Babys nach der Geburt wirkt
Ein neugeborenes Baby ist extrem empfindlich gegenüber den physischen und emotionalen Belastungen einer schwierigen Geburt. Auch wenn ein Baby direkt nach der Geburt gesund erscheint, können subtile Spannungen im Körper zurückbleiben, die sich in Verhaltensweisen wie Schreien, Unruhe oder Schwierigkeiten beim Saugen äussern können.
Die sanfte Craniosacraltherapie wirkt direkt auf diese Spannungen und Blockaden ein. Durch vorsichtige Berührungen am Kopf, der Wirbelsäule und dem Kreuzbein wird die Knochenstruktur sowie das Bindegewebe mobilisiert, was zu einer Verbesserung der Blut- und Lymphzirkulation sowie der Flüssigkeitszirkulation führt. Dies fördert die Entspannung und kann dazu beitragen, dass das Baby sich schneller von den Belastungen der Geburt erholt.
Typische Anwendungsgebiete für Babys nach der Geburt:
Schreien und Koliken: Blockaden im Bauchbereich oder im Kopf können zu Verdauungsproblemen führen. Craniosacraltherapie kann helfen, diese Beschwerden zu lindern.
Schwierigkeiten beim Stillen: Ein verkantetes Zungenbändchen oder Kieferblockaden können das Stillen erschweren. Die Therapie kann helfen, diese Blockaden zu lösen.
Blockaden Lösung nach schwieriger Geburt: Durch die sanfte Behandlung werden Verspannungen, die durch eine schwierige Geburt entstehen können, gelöst, was das Baby beruhigt.
Wie hilft Craniosacraltherapie der Mutter nach einem Geburtstrauma?
Auch Mütter, die ein Trauma während der Geburt erlebt haben, können von Craniosacraltherapie profitieren. Der Körper einer Mutter wird durch den Geburtsprozess enorm beansprucht, und emotionale Belastungen können sich oft in körperlichen Spannungen manifestieren.
Linderung von Rücken- und Nackenschmerzen: Die körperliche Belastung während der Geburt kann zu anhaltenden Verspannungen führen. Craniosacraltherapie hilft dabei, diese Blockaden zu lösen.
Förderung der emotionalen Heilung: Gerade nach einer traumatischen Geburt, sei es durch Komplikationen oder schwierige Erlebnisse, kann Craniosacraltherapie dabei helfen, die emotionalen Wunden zu heilen und das Nervensystem zu beruhigen.
Wiederherstellung der Geburtsenergie: Die Behandlung kann dabei helfen, das Vertrauen in den eigenen Körper und die Geburtserfahrung wiederherzustellen.
Was Du bei einer Craniosacraltherapie nach Geburtstrauma beachten solltest
Sanfte Behandlung: Die Behandlung ist äußerst behutsam, sodass weder bei Dir als Mutter noch bei Deinem Baby Schmerzen auftreten sollten.
Professionelle Therapeut*innen: Es ist wichtig, dass Du zu einem Craniosacraltherapeuten gehst, der Erfahrung im Umgang mit Geburtstraumata hat.
Regelmäßige Sitzungen: In einigen Fällen können mehrere Sitzungen erforderlich sein, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dein Therapeut wird Dir dabei helfen, einen individuellen Plan zu erstellen.
Fazit: Craniosacraltherapie als wertvolle Unterstützung bei Geburtstrauma
Die Craniosacraltherapie ist eine sanfte, aber sehr effektive Methode, die sowohl bei körperlichen als auch emotionalen Geburtstraumata helfen kann. Durch gezielte Berührungen auf die Knochenstruktur, das Bindegewebe und das Nervensystem wird das Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt, Blockaden werden gelöst, und die Selbstheilungskräfte des Körpers können aktiviert werden. Sowohl Mütter als auch Babys profitieren von dieser Therapie, die dabei hilft, sowohl körperliche Beschwerden zu lindern als auch emotionale Wunden zu heilen.
Wenn Du oder Dein Baby nach der Geburt mit den Folgen eines Geburtstraumas zu kämpfen habt, könnte die Craniosacraltherapie eine hilfreiche Unterstützung sein. Sprich mit einem qualifizierten Therapeuten und erfahre mehr über die Möglichkeiten dieser sanften Methode der Heilung.

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